Mit guter alter Organisationstechnik überzeugt

Manchmal geraten gute Organisationstechniken ein wenig in Vergessenheit. Und dann wird die Technik aus den Tiefen des organisatorischen Werkzeugkastens ausgekramt…und kommt auf Anhieb gut an.  Das passierte mir jüngst mit dem „Morphologischen Kasten“. Sowohl die Organisatoren als auch die Nicht-Organisatoren im Workshop reagierten mit viel positiver Resonanz.

Während des Workshops sollte ein Lösungsentwurf für die Ermittlung der internen Kundenzufriedenheit erarbeitet werden. Die Workshopgruppe bestand aus Teilnehmern unterschiedlicher Bankbereiche und mit unterschiedlicher organisatorischer Ausbildung: Meine Kollegin und ich entschieden uns deshalb für eine einfache und leicht verständliche Vorgehensweise.

Wir zerlegten die Gesamtaufgabe in rund zwei Dutzend einzelne Elemente, mit denen das System zur Messung der internen Kundenzufriedenheit detaillierter erfasst werden konnte. Für jedes Element schrieben wir eine eigene Moderationskarte und klebten die Karten untereinander auf eine Metaplanwand.

Im nächsten Schritt sammelten wir für jedes Element denkbare Lösungsmöglichkeiten, schrieben diese Ausprägungen ebenfalls auf Moderationskarten und klebten sie in die Zeile des jeweiligen Elementes. Im dritten Schritt ließen wir die Workshopteilnehmer über die Elemente und deren Ausprägung diskutierten und die Ausprägungen zeilenweise bewerten. Durch die Kombination der Ausprägungen mit der höchsten Bewertung entstand dann ein Lösungsentwurf für die Gesamtaufgabe: der Steckbrief zu einem Verfahren, wie die interne Kundenzufriedenheit in der Bank gemessen wird.

Der Morphologische Kasten hat sich im beschriebenen Workshop als Kreativitätstechnik bewährt. Die gemischte Gruppe fand mit dem „Denken in geordneter Form“  einen breit akzeptierten Lösungsvorschlag. Im Foto: meine Kollegin Ulrike Roth vor der Metaplanwand mit den Elementen zur Gesamtaufgabe (grüne Karten) und deren Ausprägungen (weiße Karten).

Wer mehr über Morphologie, den Morphologischen Kasten oder die Morphologische Analyse wissen möchte, dem empfehle ich einen Blick auf die Internetseiten der Swedish Morphological Society unter http://www.swemorph.com/ und der Technischen Universität Braunschweig unter http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nmorphologischer_kasten_meth.html und natürlich auch direkt bei Fritz Zwicky (Schweizer Astrophysiker; 1898–1974), der als Erfinder dieser praktikablen Technik gilt.